Wo ist das Tax-Shield?
Dieses Wochenende stand ganz im Zeichen des Tax-Shields, denn �ber dieses Thema schreibe ich derzeit Seminararbeit an meinem Lieblingslehrstuhl f�r Finanzierung in Zusammenarbeit mit Paul Faber. Abgesehen von der Schreibtischt�tigkeit war das Wochenende eher ereignislos. Nicht einmal in der wundersch�nen Kitschkirche vis-�-vis wurde geheiratet. Am Samstag Abend war Rosenkranz. Sonst nichts! Als kleinen H�hepunkt darf man die Erw�hnung von The Exit bei Fiene bezeichnen (nachdem der Schockwellenreiter schon am Donnerstag berichtet hat). Den Grand Prix habe ich �brigens damit zugebracht, Mini Cases (fr�her hie� das noch �bungsaufgaben) f�r mein Statistik-Tutorium zu formulieren. Jetzt gibt es auch eine Cloclo-Ged�chtnisaufgabe. Sch�ne Aufgaben sinds geworden. Im Tutoriumsbereich downloadbar. Ansonsten tr�umen wir weiter von einem "Lundi au Solei". Und wo ist jetzt das Tax-Shield?
Was ist ein Tax-Shield?
Mal flapsig formuliert: Gefunden und entdeckt haben Franco Modigliani und Merton Miller (wir halten den Atem an, Gott habe sie selig) das Tax-Shield in ihrem revolution�ren Aufsatz im American Economic Review von Juni 1958: "The Cost of Capital, Corporation Finance and the Theory of Investment". Dieser Aufsatz war eine Revolution und so haben sie sich im September 1959 noch mal selbst korrigiert. Seit dieser Zeit wurde viel publiziert, Generationen von Diplomanden und Doktoranden haben dar�ber geschrieben.
Die Grundidee des sogenannten Modigliani-Miller-Theorems ist simpel: Der Marktwert des Gesamtkapitals eines Unternehmens ist unabh�ngig von seiner Kapitalstruktur. Dies gilt allerdings nur, solange keine Besteuerung des Unternehmens erfolgt.
In einer Erweiterung f�hren Modigliani/Miller eine einfache Gewinnsteuer ein. Zinsen, die das Unternehmen f�r Fremdkapital bezahlen muss, k�nnen bei der Gewinnermittlung angerechnet werden. Es l�sst sich nun zeigen, dass die steuerliche Anrechenbarkeit einen �konomischen Wert darstellt. Der Marktwert eines verschuldeten Unternehmens ist genau um den Wert des Steuervorteils h�her als der Wert des unverschuldeten Unternehmens:
Wert(verschuldet) = Wert(unverschuldet) + Steuervorteil
Dieser Steuervorteil in der Literatur h�ufig wird als Tax-Shield bezeichnet.
Die deutschen Steuern
F�r einen Investor in Deutschland ist bekanntlicherweise nicht eine einfache Gewinnsteuer relevant. Gewinne von Kapitalgesellschaften werden mit Gewerbesteuer und K�rperschaftsteuer belegt, wo bei die Gewerbesteuer in ihrer eigenen Bemessungsgrundlage ber�cksichtigt wird. Anschlie�end muss der Investor den Gewinn noch mit deiner pers�nlichen Einkommensteuer versteuern, allerdings nur h�lftig, denn es gilt das Halbeink�nfteverfahren. Es wird also schon etwas komplizierter.
Und �ber dieses Thema schreibe ich also nun Seminararbeit. Momentan versuche ich den Tax-Shield aus dem Aufsatz von Husmann, Kruschwitz und L�ffler in den von Drukarczyk und Lobe zu �berf�hren. Die Definition ist bei beiden leider slightly different und da kann schon mal ein Tax-Shield verloren gehen. Aber das kriegen wir schon noch hin. Wir finden das schon wieder. Bis Ende Juni haben wir noch Zeit.
Apropos MM
Die Abk�rzung f�r Modigliani/Miller ist �brigens MM. Sp�ter haben dann Gro�vater Modigliani und Enkel Modigliani gemeinsam geforscht und die Risk Adjusted Performance nach MM2 1997 im "Journal of Portfolio Management" vorgestellt.
TheMM hat damit nichts zu tun. Das ist der Nachbar von Christian.
Dein Kommentar zu Wo ist das Tax-Shield?
- Home - Autor: Matthias Schlecker - 2004/05/16
Namentlich gekennzeichnete Eintr�ge geben die Meinung des Autors wieder.
Tell-A-Friend
|